Es ist das Jahr 2020 und wir verlieren uns in wahnwitzigen Pixelabenteuern. Auch das schwedische Indie Game Studio Retroid Interactive hat sich dem Retrocharme der 16-Bit-Welten verschrieben und mit Wunderling am 5. März 2020 ein ganz wunderbar faszinierendes und spannendes Spiel auf die Nintendo Switch gebracht. Für die Review wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt.
Die Story
In Wunderling betreten wir die witzige Welt des Gemüses, in der Carrot Man sich für den Helden der Geschichte hält und Prinzessin Pea zu retten versucht. Das er dabei eigentlich gar nicht so heldenhaft ist, sondern für viel Unruhe im Königreich sorgt, ist ihm scheinbar nicht so bewusst.
Und so schickt ihm Hexe Kohlrabi, die das Reich regiert, einen mutigen kleinen Helden hinterher, der Carrrot Man aufhalten und dafür sorgen soll, das die Heldenmöhre aufhört, das Gemüse zu zertrampeln.
Der Wunderling macht sich also auf die Reise durch das Gemüse-Königreich und jagt Carrot Man. Mehrfach treffen die Beiden auch aufeinander und der kleine gelbe Held bekommt spezielle Kräfte, um gegen die Heldenmöhre anzutreten und das Königreich von seiner Tyrranei zu befreien.
Steuerung und Gameplay
Der Protagonist ist zwar süß und mutig, jedoch nicht sonderlich schlau und kann immer nur in die Richtung laufen, in die sein Blick geht, bis ihn eine Wand oder ähnliches zum umkehren zwingt. Das macht es sehr herausfordernd, die Level zu durchqueren. Mal muss man gezielt Hindernisse zum Umkehren nutzen, mal kommt man nur voran, wenn man eben nicht irgendwo anstößt und die Richtung wechselt.
Die zweite große Herausforderung ist Wunderlings Energieanzeige, die sich reduziert, je länger man in einem Level verweilt. Mit Hilfe spezieller Blumen kann die Zeit verlängert werden, dennoch ist auch hier Geschick und Nachdenken gefordert, um die Menge der vorhandenen Blumen und den Weg zum Ziel sinnvoll miteinander zu kombinieren.
Es ist also vollkommen normal und gewollt, das man ein Level nicht zwingend beim ersten, zweiten oder dritten Anlauf durchläuft. Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt Wunderling auf Dauer ein entspannendes, unterhaltsames Rätsel- und Jump’n’Run-Abenteuer mit einer ordentlichen Prise Humor für große und auch kleine Spieler.
Wie bei den meisten Jump’n’Runs lässt sich hier sehr gut mit dem Controller arbeiten. Mich hat allerdings etwas irritiert, das die Steuerung sehr rechtslastig ist, also Springen und boosten jeweils mit den Knöpfen der rechten Controllerseite erfolgt. Als jemand, der häufig beidseitig spielt, war das für mich erst einmal eine Umstellung.
Sound und Grafik
Grafik und Sound fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein und bieten ein schönes 16-Bit-Flair. Auf unnötigen Schnickschnack wird verzichtet, die Pixelgrafiken sind aber liebevoll und hübsch gestaltet und die Performance ist sowohl im Handheldmodus als auch auf der Docking Station sehr flüssig.
Besonders witzig finden wir die Kostüme und Accessoires, die man im Verlauf des Spiels freischalten kann und mit dem der Wunderling noch eine persönlichere Note bekommt. Einfluss auf die Fähigkeiten nehmen diese Kostüme allerdings nicht.
Wunderling gibt es im Nintendo eShop.