Der Port mit dem Untertitel Ambitions wurde 2018 für PlayStation 4, Microsoft Windows, Android und iOS veröffentlicht. Seit dem 03.12.2019 ist das Spiel nun auch für die Nintendo Switch verfügbar.
Das Spiel war der erste originale Konsolentitel der Serie seit Unlimited SaGa im Jahr 2002 und begann 2013 mit der Entwicklung. Der Autor der Serie, Akitoshi Kawazu, kehrte als Co-Designer und Drehbuchautor zurück, während der Serienkünstler Tomomi Kobayashi die Charaktere entwarf und die Musik von Kenji Ito komponiert wurde. Das Team entwarf verschiedene Aspekte des Spiels auf der Grundlage des Spielerfeedbacks von Unlimited SaGa.
Story und Gameplay
Die Geschichte begleitet vier Protagonisten, die getrennte Missionen durch die zersplitterten Überreste des aufgelösten Imperiums erfüllen müssen. Im Mittelpunkt der Handlung steht der Feuerbringer, eine Rebellengottheit, gegen die die Menschheit während der Blütezeit des Imperiums kämpfte. Das Gameplay konzentriert sich auf die vier Protagonisten des Spiels, die die Welt auf nichtlineare Weise erkunden und an rundenbasierten Kämpfen teilnehmen, in denen die Charaktere wachsen und sich entwickeln können.
Mit SaGa SCARLET GRACE: AMBITIONS bricht Square Enix mit dem klassischen Gameplayfluss von Städte erkunden, Informationen sammeln, Dungeons erkunden, innerhalb eines festen Spielstrangs Gegner besiegen und sich an der Storyline entlang hangeln. Anders als bisher gewohnt kann sich der Spieler in SaGa SCARLET GRACE: AMBITIONS frei auf der Map bewegen und frei entscheiden, ob er Orte besuchen will und Informationen erhält. Alles kann, nichts muss.
Protagonistenwahl
Das Spiel bietet vier verschiedene Protagonisten-Geschichten an, um zum Ziel zu gelangen. Bevor es losgeht, bekommt man deshalb mehrere persönliche Fragen gestellt, die dafür sorgen sollen, dass man den für sich richtigen Protagonisten erhält und mit ihm das Abenteuer durchlebt. Man kann den vorgeschlagenen Charakter benutzen, oder einen der anderen drei Charaktere auswählen.
Natürlich bekommt jeder Protagonist seine eigene kleine Begleitergruppe von bis zu vier Mitkämpfern, die mit ihm in den Kampf zieht. Leider fehlte es mir bei der Vorstellung der Nebenfiguren ein wenig an Tiefe. Man erfährt kaum etwas über seine Begleiter und sie haben auch keinen nennenswerten Einfluss auf den Ablauf der Geschichte. So fokussiert sich die Geschichte jeweils auf die Hauptfiguren, deren Geschichten sehr individuell und durchaus interessant sind, aber nur selten große Spannungsspitzen bieten. So bleibt die Spielgeschichte leider in großen Teilen einfach nur durchschnittlich.
Nach der Wahl des Charakters und dem Einführungsdialog geht es hinaus in die weite Welt. Die Hauptgeschichte wird fortgeführt, in dem Ereignisse auf der Weltkarte des Spiels abgeschlossen werden. Diese Ereignisse reichen von Kämpfen bis zu storybasierten Interaktionen mit nicht spielbaren Charakteren (NPCs). Aufgrund des nichtlinearen Gameplays von SaGa SCARLET GRACE: AMBITIONS können Ereignisse in beliebiger Reihenfolge abgeschlossen oder vollständig ignoriert werden, was sich auf die Erzählung und spätere Ereignisse auswirkt.
Kampfsystem
Schnell gelangt man nach den ersten Dialogen in den ersten Kampf und lernt das rundenbasierte Kampfsystem kennen. Mit einer vorgegebenen Menge an Aktionspunkten wird die erste Runde gestartet und man kann seine Gegner mit Standard- und Spezialattacken angreifen oder die Gruppe verteidigen. Hier ist strategisches Denken gefordert, um die Fähigkeiten seiner Party optimal auf den Gegner abzustimmen und seine Angriffspunkte wirkungsvoll einzusetzen.
Gut umgesetzt ist die leicht verständliche Darstellung des Kampfes auf dem Bildschirm, die auch Anfängern einen klaren Überblick verschafft, wer wann agiert und wie viele Angriffspunkte verbraucht werden. Für erfahrene Spieler könnte das Kampfsystem evtl. nicht facettenreich genug sein und nur wenig Möglichkeiten für ausgeklügelte Taktiken bieten.
Steuerung
Die Steuerung über die Switch ist sehr eingängig und simpel und verzichtet auf komplexe Tastenfolgen, so dass man sich ganz auf den Spielinhalt konzentrieren kann. Mit dem Joycon lenkt man seine Spielfigur über die Map, ansonsten beschränken sich die Eingaben auf Dialog-Bestätigungen und Anwahl von Kampfattacken.
Spielwelt
Die Spielwelt selbst ist eine recht einfach gestaltete wenn auch umfangreiche Karte, auf der man sich von Ort zu Ort bewegt. Auf den Erkundungsaspekt verzichtet SaGa SCARLET GRACE: AMBITIONS komplett. Wählt man ein Ziel aus, gelangt man direkt zum zugehörigen Dialog, zu einem Kampf oder zu einem Händler, der Ausrüstung und Items feilbietet. Was eigentlich eine gute Idee ist und jede Menge Zeit sparen könnte, die man sonst mit Suchen verbringt, funktioniert hier leider nur bedingt.
Die Dialoge sind teilweise sehr langatmig und durch die wenige grafische Interaktion innerhalb der Dialoge wurden mir diese Besuche schnell langweilig. Hier fehlt es mir doch sehr, zu sehen und zu erleben wie die unbekannten Städte und Burgen, die der Protagonist erforscht, denn aussehen und was sie besonders macht. Durch das Weglassen solcher Informationen ist es zwar möglich, eine sehr große Welt mit vielen Orten zu erschaffen, leider fehlt es dieser Welt an Tiefe und Atmosphäre.
Grafik und Sound
Die Grafiken sind eine schöne Mischung aus sehr detaillierten 2D-Bildern in den Dialogen und auf der Weltkarte und 3D-Animationen. Wer sich für den knalligen Animelook begeistern kann, wird hier mit schön gezeichneten Charakteren und feinen Details belohnt.
Sehr angetan war ich vom Spiel-Soundtrack, der überraschend gut und eingängig ist und auch in den Kampfsequenzen immer sehr stimmig und passend herüberkam.
Grafik und Soundtrack passen sehr gut zueinander und man merkt sehr, das man sich hier viel Mühe gegeben hat, das Gesamtkonzept rund zu gestalten.