Goodbye Deponia ist der abschließende Teil der Deponia Geschichte und bei weitem auch der Lässigste. Er legt nochmal eine Schippe drauf an Umfang, Humor und auch Überraschungen. Das macht ihn nicht nur zu einem sehr würdigen Abschluss der Trilogie, sondern auch noch zu einem der besten Adventures der letzten Jahre.
Eigentlich erschien Goodbye Deponia am 15. Oktober 2013, aber kam erst Anfang letzten Jahres auf die Konsolen und ist inzwischen auch für die Nintendo Switch erscheinen. Deadalic Entertainment war so freundlich uns die PS4-Edition zur Verfügung zu stellen.
Story
Die Story ist mal wieder ein Paradebeispiel für richtig gut geschriebenen Humor. Jan “Poki” Müller Michaelis hat es geschafft, diese eigentlich tragische Geschichte so humorvoll zu schreiben, dass man aus dem Lachen kaum rauskommt.
Jeder noch so kleine Witz, jede kleine Anspielung oder einfach nur die kleinen Bemerkungen sind alle super unterhaltsam. Der Humor ist zwar vielleicht nicht jedermanns Sache, da er beizeiten doch sehr stumpf ist, aber das macht auch Deponias Charme aus.
Rufus wird im dritten Teil vor beinahe unmögliche Aufgaben gestellt. Er muss wieder einmal Goal retten. Dann muss er natürlich immer noch Deponia vor der Zerstörung bewahren und sein eigenes hohes Ziel, Elysium zu erreichen, gibt es da auch noch. Was denkt sich Rufus also aus, um diese schier erdrückenden Aufgaben zu bewältigen?
Er Klont sich. Ja ganz recht in Goodbye Deponia haben wir es mit drei Rufus (Rufusses, Rufi?) zu tun. Wie es dazu kommt und ob er seine Ziele erreicht werde ich natürlich nicht verraten. So viel sei aber gesagt, die von Rufus gegründete Widerstandsbewegung hat sich in Anbetracht der drohenden Gefahren verselbständigt und der Organon macht langsam Ernst mit seinen Plänen.
Gameplay
Rufus mal drei hat auch im Gameplay große Auswirkungen. Denn wir dürfen alle drei steuern und dafür gibt es auch ein schniekes neues Interface, welches sehr gut funktioniert und für das ein oder andere kniffelige Rätsel sorgt.
Wo wir gerade schon bei Rätsel sind: Rätsel hat Goodbye Deponia auch wieder einige im Gepäck, einige schwer andere mal etwas leichter wieder andere dann richtig knifflig. Dennoch ist kein Rätsel zu schwer oder treibt den Spielspaß runter. Alle sind gut durchdacht und schön gesetzt ohne das sie besonders aufdringlich wirken.
Das Spiel läuft wunderbar, technisch hatte ich keine Probleme, abgesehen davon das die Steuerung am Controller manchmal etwas fummelig war, aber das ist gerade heulen auf höchstem Niveau.
Sonst spielt sich Goodbye Deponia wie ein ganz normales Adventure. Man sammelt Sachen ein, kombiniert sie oder benutzt sie mit der Umgebung um weiter zu kommen, so öffnet sich nach und nach die Spielwelt bis alle Sachen irgendwie zusammen passen. Das dabei auf einem Müllplaneten die wahnwitzigsten Möglichkeiten entstehen, kann man sich denken.
Schade ist nur, dass manchmal nicht 100% ersichtlich ist, was nun gewollt ist und das Spiel so manchmal in ausprobieren ausartet. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn das gehört für mich auch zu einem guten Adventure mit dazu.
Charaktere
Die Charaktere sind alle unfassbar gut geschrieben, jeder kommt ein bisschen wahnsinnig rüber, manchmal auch ein bisschen mehr. Es gibt viele Wiedersehen im letzten Teil. Viele Charaktere werden nun zusammengeworfen und daraus ergeben sich urkomische Situationen.
Viele werden noch lange in Erinnerung bleiben, sei es die wunderbare Lotti, der nuschelnde Janosch oder der Strickhändler, der so schlau war, sein Geschäft neben dem örtlichen Therapeuten zu öffnen. Besonders der obdachlose Goon ist ein wahres Fest. Dieser wird übrigens von dem bekannten Lets Player Gronkh vertont.
Sound und Grafik
Der Soundtrack des Spieles ist wunderbar gelungen. Ganz besonders eindrucksvoll waren die von Poki gesungenen Intros für die jeweiligen Akte. Sie sind alle toll geschrieben und vorgetragen. Ebenso auch die im Deutschen von Smudo aufgenommenen Songs von Cowboy Dodo sind toll gelungen.
Der gesamte Soundtrack ist toll, er passte für jede Situation stimmig ins Geschehen und wirkte nicht aufdringlich. Auch die Charaktere wurden super vertont. Man merkt wie viel Spaß die Entwickler dabei hatten.
Die Grafik hat mir sehr gut gefallen, die liebevoll gezeichneten Figuren und Hintergründe sind unfassbar toll und Detailliert. Außerdem legen sie sowohl in Sound als auch Grafik die Messlatte noch einmal eine Stufe höher als Teil 2 schon.
Fazit
Goodbye Deponia ist ein grandioses Adventure und ein unglaublich gut gelungener Abschluss für die Trilogie. Es ist sogar noch ein Stück absurder als die beiden Vorgänger und das gefällt mir sehr. Ich liebe Daedalic für ihren abgedrehten Humor, sie haben ein riesiges Talent im Storytelling. Und Goodbye Deponia zeigt mal wieder wie gut Daedalic darin ist, Adventures zu machen.
Klare Kaufempfehlung!
Goodbye Deponia gibt es im Nintendo eShop zu kaufen.