Auch in 2020 lässt sich der Einfluss von Dark Souls auf die Spielwelt nicht verleugnen. Immer wieder werden Spiele veröffentlicht, die sich am brutalen Schwierigskeitsgrad und dem Fokus auf langsames, methodisches Gameplay orientieren oder den Stil gar direkt kopieren und damit das moderne Spiel beeinflussen. Mit 3000th Duel sind die Entwickler Neopopcorn auf diese Schiene aufgesprungen und haben ein Side-Scrolling-Action-Game entwickelt, das viel Spaß machen kann, wenn man den richtigen Zugang dazu findet.
Handlung/Spielprinzip
Ohne eine Erinnerung an Deine Vergangenheit und mit einem alten Schwert in der Hand erwachst Du im Wald der alten Erinnerungen. Während Du einen Weg hinaus suchst, stellen sich Dir natürlich eine Vielzahl von Gegnern in den Weg, die Dir ans Leder wollen.
Also wird das Schwert geschwungen und sich gegen die zahlreichen Monster zur Wehr gesetzt. Dabei gibt es natürlich wie immer einiges Hilfreiches zu entdecken und neue Kräfte durch den Einsatz von errungenem Karma freizuschalten und ganz nebenbei herauszufinden, warum Du hier bist und was es mit der geheimnisvollen Maske auf sich hat, die Dein Gesicht verbirgt.
Spielmechanik
Grundsätzlich läuft die Steuerung sehr einfach. Plattformen überspringen, Hindernissen ausweichen, Gegner platt machen. Praktisch ist der Draft, mit dem man rasch über eine etwas längere Distanz ausweichen kann und so auch Angriffen größerer Gegner mit mehr Reichweite entkommt. Natürlich gibt es im gesamten Spiel auch immer mehr Waffen und Zubehör zu entdecken, mit denen Fähigkeiten und Attribute verbessert werden können. Je mehr Attribute freigeschaltet werden, desto größer wird das Spielvergnügen.
Erschwert wird die Geschichte dadurch, das Du zwar im Kampf mit den Gegnern jede Menge Karma erringen kannst, aber auch alles wieder verlierst, sobald Deine Lebensanzeige auf Null gesunken ist. So dauert es bereits zu Beginn schon einmal etwas länger, die nächsten Schritte auf dem Skillbaum freizuschalten, da Karma nur an den Statuen eingesetzt werden kann, die sich im Spiel an verschiedenen Stellen befinden.
Das war ein Punkt, der mich Anfangs ziemlich viele Nerven gekostet hat, weil ich nicht gleich heraus hatte, wie man zu den Statuen gelangt, um zu speichern und sein Karma einzusetzen.
Davon ab wird die Spielsteuerung in vielen Teilen sehr gut und sehr ausführlich beschrieben und auch mit Bildern visualisiert. Selbst unerfahrene Spieler finden so sehr schnell in die Handhabung von 3000th Duell hinein und kommen auch in den Menüs rasch zurecht.
Einige Spielelemente sind anfangs ein wenig an mir vorbeigegangen wie die Tatsache, das man durch Tod verlorenes Karma einmalig wieder einsammeln kann, indem man an den Todesort zurückkehrt und dort das verlorene Karma durch Zerstörung der violetten Kugel wieder erhält. Das war zu Beginn ein Punkt, der sehr viel Frust brachte. Nachdem ich die Handhabung von Karma aber erst einmal verstanden hatte, lief die Attribut-Entwicklung sehr gut und es machte immer mehr Spaß, auch entlegende Plätze in den Maps zu erkunden und Neues zu entdecken.
Sehr gelungen finde ich die Bosskämpfe, die durchaus eine Herausforderung sind und mich sehr fesseln konnten. Das man nach einer solchen Herausforderung eine ordentliche Ration Karma und das ein oder andere praktische Geschenk bekommt, sollte ja eigentlich selbstverständlich sein.
Das Gameplay ist in seiner Gesamtheit sehr solide und somit eine wunderbare Interpretation der “Souls”-Formel, was das Spiel zu einem besonderen Vergnügen macht.
Technisches
Grafisch hat mich 3000th Duell von Anfang an sehr angesprochen. Zwar sind Umgebung und Gegner eher klassisch gehalten und mit Wäldern, Höhlen sowie dazu passenden Monstern wie Ogern, Skeletten und Wölfen wenig innovativ, dennoch ist das Spiel grafisch ein Schmuckstück. An vielen Stellen wurde viel in Details investiert und an der optischen Aufmachung nicht gespart. Lediglich das Menü empfinde ich im Gegensatz zum Rest des Spiels als etwas lieblos zusammengesetzt. Ein kleines Manko stellen die sehr dunklen Dungeons auf dem Handheld dar. Hier war es teilweise sehr schwierig, etwas zu erkennen.
Auch der Soundtrack fügt sich gut in das positive Gesamtbild ein und die unaufdringliche Szenenuntermalung mit vielen sehr epischen Elementen kam bei mir sehr gut an.